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Haare sind lange Hornfäden, die im Wesentlichen aus Keratin bestehen. Bis auf Handflächen, Fußsohlen, Brustwarzen, Lippen und Schleimhäute ist die gesamte äußere Haut des Menschen behaart. Das Haarwachstum, seine Dicke sowie die Anzahl der Haare sind genetisch vorgegeben und daher bei jeder Person unterschiedlich. Die Anzahl der Kopfhaare kann je nach Haarfarbe bis zu 150.000 betragen. Dies ist bei Blonden der Fall. Schwarzhaarige haben durchschnittlich 110.000, Brünette 100.000 und Rothaarige 75.000 Haare. Die Haarfarbe wird hauptsächlich durch den Farbstoff Melanin bestimmt, der in besonderen Zellen der Haarwurzel, den Melanozyten, gebildet wird.

Daten und Fakten

Die Haardichte am Kopf liegt bei etwa 200 Haaren pro Quadratzentimeter.
Die Haardicke des Haupthaares (Terminalhaare) beträgt 0,12 Millimeter.
Das Haar wächst ca. 0,3 Millimeter am Tag, also 1 Zentimeter im Monat.
Die Lebensdauer eines Haares beträgt 2 bis 5 Jahre.
Der normale tägliche Haarverlust sind 60 bis 100 Stück.
Von gesteigertem Haarausfall (Effluvium) spricht man ab einem Haarverlust von 100 bis 120 Stück täglich.
Lichtet sich das Kopfhaar sichtbar, wird es schütter, bezeichnet man das allgemein als Alopezie oder Haarausfall im engeren Sinn. Dabei fallen nicht nur mehr Haare aus, als normal, sie wachsen auch langsamer nach.

Von der Wurzel bis zur Spitze

Das Haar ist in drei Schichten aufgebaut: Schuppenschicht, Faserschicht und Mark.

Die äußerste Schicht, Schuppenschicht genannt, besteht aus zur Haarspitze zeigenden, übereinander greifenden, verhornten Zellen. Sie besteht aus sechs bis zehn solcher Zelllagen. Beim gesunden Haar liegt die Schuppenschicht flach an und ergibt so eine glatte, durchscheinende Oberfläche. Das Licht wird optimal reflektiert und das Haar glänzt gesund.
Die Faserschicht macht ca. 80 % des Haaranteils aus. Sie besteht aus Faserbündeln, die wiederum aus einer großen Zahl feinster Keratinfasern, den Fibrillen, bestehen. Die Verbindung zwischen den beiden Zellen wird durch den Zellmembrankomplex hergestellt, eine Art Kittsubstanz. Die Reißfestigkeit und Elastizität des Haares sind auf diese Verkittung zurückzuführen.
Im Zentrum des Haares liegt eine kanalförmig verlaufende, je nach Haardicke unterschiedlich breite Masse. Diesen Bereich des Haares nennt man Markkanal oder einfach Mark.

Das Haar entspringt einer Haarwurzel und wandert durch das Follikel an die Oberfläche. Im unteren Bereich der Lederhaut entsteht das Haar an der Haarpapille. Im Bildungsbereich lagern zahlreiche Melanozyten, die ihre Pigmente an das entstehende Haar abgeben. Die keratinreichen Hornzellen wandern nach oben und bilden dabei den Haarschaft, der sich innerhalb des Follikels zur Hautoberfläche schiebt. Ist das Follikel komplett verkümmert, kann daraus kein Haar mehr wachsen. Haarausfall kann somit nicht mehr rückgängig gemacht werden. Solange allerdings das Follikel teilweise funktionsfähig ist, können daraus Haare wachsen.